Zu einem Gottesdienst mit Heiliger Versiegelung und Ruhesetzung zweier Amtsträger war Apostel Manfred Schönenborn am Sonntag, 15. Mai, in die Kirche Heilbronn-Pfühl gekommen.
Erstmals nach der coronabedingten Pause konnten wieder Gemeinden aus den Bereichen Heilbronn, Öhringen und Bretzfeld-Waldbach in Präsenz teilnehmen.
Der Apostel verwies in seinen einleitenden Worten auf die an diesem Tag stattfindenden Landtagswahlen – erinnerte aber daran, dass für die Gläubigen jeder Sonntag „Wahlsonntag“ sei: die Teilnehmer hätten in diesem Falle die Gemeinschaft im Haus Gottes gewählt mit dem Allmächtigen und seinem Sohn. „Und diese Wahl ist immer richtig und gut.“
Dann ging er auf das der Predigt zugrunde liegende Bibelwort aus Offenbarung, 22, Vers 12 ein:
„Siehe ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie sein Werk ist.“
Dieses Textwort werde meist so ausgelegt, dass man zu rechnen anfange und dass bei dem Begriff „Lohn“ die Augen zu glänzen beginnen würden. Dienste und Verdienste, die man glaube, sich erworben zu haben, würden addiert und man gehe dann unter dem Strich von gutem Lohn aus.
Aber: Wenn der Herr wiederkomme, werde sich das so nicht rechnen lassen, so der Apostel. Einziges Ziel sei, dann vor ihm bestehen zu können – in sein Reich und in die Gemeinschaft mit ihm aufgenommen zu werden: „Und das ist für alle gleich.“
Das gebe es nicht mathematisch zur Hälfte oder zu drei Vierteln. „Das ist unsere Zukunft und danach streben wir.“
Deutlich werde dies, wenn man die Betonung in dem genannten Bibelwort nur ein wenig ändere und anders akzentuiere: „und MEIN Lohn mit mir.“
SEIN Lohn sei der, den er sich durch seinen Opfertod am Kreuz für die Menschheit erworben habe – nämlich aller Welt Sünden zu tragen, auf sich zu nehmen und als erster in die Gemeinschaft mit seinem Vater zurückzukehren. Ihm sei dabei alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben worden, und diese Macht nutze er nun, Gläubige auf seine Wiederkehr und die Gemeinschaft mit ihm und dem Allmächtigen vorzubereiten.
Zu einem kurzen Predigtbeitrag aufgerufen wurde der stellvertretende Bezirksleiter Stefan Clever. Er verwies auf das Matthäus-Evangelium und die dort aufgezählten Seligpreisungen, wie z.B. Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, das Bestreben Frieden zu stiften und Freude zu bringen. Dies seien die Punkte, mit denen genannter Lohn zu erlangen sei.
Im Anschluss fand noch eine weitere sakramentale Handlung statt: die Heilige Versiegelung, also die Spendung der Gabe Heiligen Geistes für sechs Kinder und einen Erwachsenen.
Umrahmt wurde der gesamte Gottesdienst musikalisch durch Orgel- und Klavierspiel sowie ein kleines Streichorchester, dessen Mitwirkende auch wiederholt einen gemischten Chor bildeten.
Vor dem Schlussgebet und –segen wurden zwei langjährige Amtsträger altersbedingt in den Ruhestand versetzt.