Der Gottesdienst am Sonntag, 17. Januar war für die Gemeinde Besigheim ein besonderer: Apostel Manfred Schönenborn besuchte die Gemeinde, die im Januar 100 Jahre alt geworden ist.
Dem Festgottesdienst zum Jubiläum lag ein Bibelwort aus Hebräer 4, 1 zugrunde: „So lasst uns nun mit Furcht darauf achten, dass keiner von euch zurückbleibe, solange die Verheißung noch besteht, dass wir in seine Ruhe eingehen.“
In seinem Dienen ging der Apostel auf drei Punkte ein, die in den 100 vergangenen Jahren wichtig waren und es noch immer sind. Zum einen sei das das Ausbreiten des Evangeliums. In Besigheim waren es mehrere Frauen, die den neuapostolischen Glauben in die Stadt gebracht haben: 1914 kam Marie Hofmann als erste Neuapostolische nach Besigheim. Sie hat es weiteren Frauen erzählt, die durch sie zum Glauben kamen. „Das, was diese Frauen getan haben, ist die Voraussetzung dafür, dass wir nun auf 100 Jahre zurückblicken können“, so der Apostel. 1918 erhielt Diakon Ernst Dippon aus Bietigheim den Auftrag, sich auch um die Gläubigen in Besigheim zu kümmern. Am 1. Januar 1921 wurde Besigheim eine eigenständige Gemeinde mit Ernst Dippon als Vorsteher.
Als zweiten Punkt nannte Apostel Schönenborn die großen Opfer, die die Gemeindemitglieder in der Gründerzeit gebracht haben. „Da ist Christus wirklich im Mittelpunkt gestanden“, sagte der Apostel. Dies sei auch heute noch wichtig, sonst könne Christus nicht die Zukunft sein. Der dritte Punkt überstrahle alles: Es sei die Gnade und der Segen Gottes, der bewirkt hat, dass die Gemeinde Besigheim in diesem Jahr Jubiläum feiert. „Das heute ist ein Rückblick auf 100 Jahre Gnade“, so Apostel Schönenborn.
Das Jubiläum steht unter dem Motto „Gepflanzt, gewachsen, verwurzelt“. Das beziehe sich nicht nur auf die Vergangenheit. „Jeder Einzelne ist dazu aufgerufen, weiterzupflanzen, zu schauen, dass Wachstum da ist und dass alle tief verwurzelt bleiben“, so der Apostel.
Dass die Gemeinde weiterwächst, zeigte sich direkt im Anschluss an den Predigtteil: Das jüngste Gemeindemitglied hat – neben einem weiteren Kind aus der Nachbargemeinde – die heilige Versiegelung empfangen und wurde somit als Gotteskind in die Gemeinde aufgenommen. Zudem erhielt ein Diakon aus Besigheim das Priesteramt.
Der Gottesdienst konnte wegen der Coronapandemie nur im kleinen Kreis gefeiert werden. Für die Gemeindemitglieder zuhause fand eine Videoübertragung statt. Und auch die vielen geplanten Aktionen im Jubiläumsjahr können vorerst nicht stattfinden. Sie werden jedoch zum Teil nachgeholt, sobald es die Situation wieder zulässt.
Mehr über die vergangenen 100 Jahre der Gemeinde Besigheim sind hier in der Festschrift zu lesen.