Eine Eiserne Hochzeit (65 Ehejahre), eine Goldene Hochzeit (50 Ehejahre), vier Versiegelungen von Kleinkindern und ein Petrus-Wort aus der Bibel standen im Mittelpunkt des ersten Gottesdienstes, den Apostel Hans-Peter Schneider im neuen Jahr 2015 in der Heilbronner Zentralkirche hielt: Ihr Lieben, lasst euch durch die Hitze nicht befremden, die euch widerfährt zu eurer Versuchung, als widerführe euch etwas Seltsames, sondern freut euch, dass ihr mit Christus leidet, damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt.
(1. Petrus 4, Vers 12 und 13)
Auf das Chorlied – „Kommt stimmet alle jubelnd ein, Gott hat uns lieb“ – eingehend, verwies der Apostel zunächst darauf, dass dies nicht nur ich-bezogen zu verstehen sei – mit „hat uns lieb“ sei auch der Nächste, also jeder Einzelne gemeint. Und dies sei in der flüchtigen, aufgewühlten Zeit, in der man derzeit lebe, nur aus einer höheren Sicht, aus der Warte des Lichtes zu verstehen. „Die Menschen aus sich heraus schaffen keine befriedigenden Erdenzustände.“ Es gebe dabei nur eine Ausrichtung, nur einen Felsen in der Brandung, nur einen Halt: Jesus Christus. Zwingend erforderlich daher ein klares Bekenntnis – für oder gegen Christus.
Der Ausdruck „nicht befremden“ im Petrus-Wort sei heute besser zu verstehen als „nicht verwirren, nicht Angst machen lassen“.
Obwohl tagtäglich Leid, Sorgen und Lasten zu tragen seien, gebe es da die Aufforderung „Freut euch“, dass der Herr nahe ist. Diesen markanten Zusammenhang zu erkennen, zu realisieren und in die Tat umzusetzen könne schwer werden. „Die schonungsloseste Konfrontation, die es dabei gibt ist der Tod, die Vergänglichkeit des Leibes und der Zeit.“ Nur so könne das Bibelwort „dass ihr mit Christus leidet“ verstanden werden.
Der oder das Böse dagegen wolle spalten, trennen, Zwietracht säen und führe zu Schuldzuweisungen. Für den gläubigen Menschen gelte es dann zu erkennen, dass da eine Kraft am Werk sei, die versuche von Gott und dem ewigen Leben zu trennen.
Wenn Gott schon nicht alles Leid und Elend wende, so sei er als Begleitschutz und Begleitkraft doch immer da. Und solche Prüfungen und Bewährungen zu erkennen und zu bestehen führe wiederum zu Freude.
Eingreifen könne Gott, der Herr, allerdings auch, wie z.B. die biblische Wandlung des Saulus zum Paulus gezeigt habe: Als es dem Herrn zu bunt wurde, sei er eingeschritten und habe sich sogar identifiziert – „Was verfolgst du mich?“
Andererseits habe er aber auch zugelassen, dass der biblische Diakon Stephanus gesteinigt wurde – „aber er stand ihm bei, er zeigte ihm sogar den Himmel offen“.
Bei solchen Erlebnissen entwickele sich die Geborgenheit und das Wissen, „der Herr ist immer noch da“. Dabei entstünden Zeugen Jesu und Gottes, die zu ihm gehalten haben auch wenn „Tsunami-Stimmung“ war.
Der zu einem Predigtbeitrag aufgerufene Bezirksevangelist Schneider unterstrich dies in wenigen Worten: Man könne nicht gegen Gott und seinen Willen ankämpfen. Die Apostel und Jünger Jesu seien seinerzeit auch vor den Hohen Rat zitiert worden – seien aber fröhlich dorthin gegangen, konnten sich bewähren und erlebten innere Freude und Stärke.
Ein besonderer Höhepunkt dieses Gottesdienstes war nach der og. Versiegelung und dem gemeinsamen Abendmahl die Segensspendung für zwei langjährige Eheverbindungen.
Der Priester und Vorsteher i.R. Werner Scharlach und seine Gattin Hildegard empfingen den Segen zur Eisernen Hochzeit, das Ehepaar Werner und Ingrid Fein gleiches zur Goldenen Hochzeit. (rw) hHitze