„Wir schauen nicht nur zurück – wir wollen Auferstehungskraft gegenwärtig erleben!“ Diese Apostelworte bildeten den Auftakt des Ostergottesdienstes 2014, den Apostel Hans-Peter Schneider für die Gemeinden des Bereiches Heilbronn am 20. April 2014 in der dortigen Pfühl-Kirche hielt.
Zu Grunde legte er die Worte von Paulus aus dem 1. Korinther-Brief, Kapitel 6, Vers 14:
„Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine Kraft.“
Zu sehen und zu verstehen sei der Ostertag nicht als Einzelgeschehen, sondern nur im Kontext der zurückliegenden Woche seit Palmsonntag bis hin zum bevorstehenden Himmelfahrtstag.
„Der damalige Palmsonntag war im Grund eine fehlgeleitete Siegesfeier der Menschheit.“ Der Herr habe ganz Anderes gewollt – und zwar das ausführen können, was er sich vorgenommen habe.
Den Karfreitag kommentieren zu wollen, da sei in diesem Zusammenhang – je nach Sichtweise – jedes menschliche Wort zu viel oder zu wenig: „Mitten in der größten Drangsal hat er dabei die weitere Zukunft gestaltet.“
Und „Der Ostertag ist Auferstehungstag!“ Dabei gehe es nicht nur um Auferwecken wie kurz zuvor bei Lazarus, der von ihm nur vorübergehend wieder in das dieseitige Leben zurückgeholt worden sei. Auferstehung betreffe das ewige Leben. Die Osterbotschaft sei ein Weckruf des Heiligen Geistes: „Der Herr will dich und mich für seine Wiederkehr bereiten – und er wird wiederkommen.“ Auferstehung „stürme“ hin zur Himmelfahrt. Da dürfe niemand mehr hiersitzen und in geistlicher Bequemlichkeit – in der Bibel Lauheit genannt – verharren.
Festtage wie Ostern seien immer auch mit Aufgaben verbunden, auch im natürlichen Leben müsse immer wieder aufgerufen und „geweckt“ werden: zur tätigen Liebe, zum Tragen und Vergeben und vielem anderen mehr.
Schließlich: Würdigkeit, würdig werden sei Teamarbeit, alleine nicht leistbar, denn allein schon sich selbst realistisch einzuschätzen sei unmöglich. Dies bedürfe der Hilfestellung von anderen, „von jemandem, der mir was sagt“. Dies könne auch der Spiegel des Wortes Gottes sein.
Jesu nachzufolgen sei ein Kraftakt, bei dem man selbst nur die Vorarbeit leisten könne. „Wir gestalten unsere Zukunft selbst – den Rest aber muss die göttliche Gnade machen.“
Die beiden zu Predigtbeiträgen aufgerufenen Bezirkevangelisten unterstrichen diese Ausführungen.
Eberhard Schneider wies darauf hin, dass ein Weckruf auch falsche Reaktionen auslösen könne: „Hören-aufwachen-rumdrehen und weiterschlafen“ bedeute Stehenbleiben. Gefragt sei aber Mitgehen in der zeitgemäßen Sendung, aufeinander Acht zu haben und einander zu ermahnen, so wie es im Hebräer-Brief ausgeführt sei.
Hartmut Fischer ging noch einmal kurz auf das Ostergeschehen ein,das die Karfreitagsstimmung verändert habe: aus der Furcht wurde Mut und Kraft das Evangelium zu verkündigen und weiterzutragen.
Nach Sündenvergebung und Abendmahl erhielt der Ostergottesdienst noch sein besonderes Gepräge durch die Gnadenhochzeit des Ehepaares Kroll. Der Apostel spendete dem „Jubelpaar“, das mit 70 Jahren länger verheiratet als er selbst alt sei, den Segen und bestätigte ihm, immer im Werk Gottes eingebunden gewesen zu sein. „Ihr wart mittendrin – aber den Blick ausgerichtet nach oben. Eure Hände waren Schaffhände – aber stets auch betende Hände.“
Nach dem Gottesdienst verteilten die Kinder zum Osterfest an alle Geschwister nahezu 750 bemalte Ostereier.