Mehr als 700 Besucher aus den Kirchenbezirken Heilbronn, Künzelsau und Eberbach zog es am letzten Sonntag im Februar, 24.02.2013, nicht des traditionellen Pferdemarktes wegen nach Heilbronn, sondern um einen „55-plus-Gottesdienst“ zu erleben, zu dem Apostel Hans-Peter Schneider eingeladen hatte.
Noch bevor dieser dabei auf das Bibelwort einging, das er seiner anschließenden Predigt zugrunde legte, bezog er sich auf einen Textteil aus dem Liedvortrag des Gemischten Chores: „…es ist mein eig´ner Wille, den geb ich in den Tod…“. Das mit dem Zurückstellen des eigenen Willens sei so eine Sache, sagte der Apostel. Gott wolle aber keine willenlosen Geschöpfe, dennoch bedeute das Aufgeben eigenen Willens ein „innerer Altarschmuck“, der weit über das Sichtbare hinaus gehe. Dies schließe ein, mit Gottes Willen und seinen Zulassungen Frieden zu bewahren und dann seiner Spur zu folgen. „Einer geht vor gibt die Richtung an, durch Wort und Anweisungen – er gibt die Spur vor, der es zu folgen gilt.“. Für Gott und den Menschen heiße der einfache Nenner: Mein Wille ist mini – sein Wille ist maxi.
In seinen weiteren Predigtausführungen bezog sich der Apostel auf ein Bibelwort, nämlich Vers 12 aus Apostelgeschichte 20. In diesem Teil der Heiligen Schrift geht es um einen jungen Mann, der bei einer Predigt des Apostels Paulus einschlief, vom dritten Stock herabstürzte und tot aufgehoben wurde. Paulus warf sich über ihn, umfing ihn, da noch Leben in ihm war: „Sie brachten aber den jungen Mann lebend herein und wurden nicht wenig getröstet.“ Apostel Schneider sagte dazu, im Gegensatz zu dieser Begebenheit sei das Böse, das Sündhafte und Anklagende vollkommen im Klammern. Wer dagegen in der Verbindung bleibe - nichts anderes sei das Über-ihn-Werfen des Paulus gewesen -, bei dem komme neues Leben wieder zum Durchbruch. Das Über-ihn-Werfen und Umfangen sei wie Medizin. Allerdings: „So einfach geht´s im natürlichen Leben nicht, aber geistlich geht es.“ Umfangen und Umfassen schaffe nicht nur Trost, sondern demonstriere auch Empathie. Dieser immer häufiger verwendete und oft unverstandene Begriff bedeute, die Gefühle des anderen nachzuempfinden – auch wenn diese einem nicht gefallen. Im Blick auf die Kirche Christi sagte Apostel Schneider weiter: „Eine generationenübergreifende Gemeinschaft braucht Empathie!“
Die Gottesdienstbesucher sprach er als Davids Helden unserer Tage an, die in der Verbindung blieben, sich um den Altar scharten und so das Leben meisterten. Ihnen bliebe ihre Jugendhaftigkeit, unabhängig vom Lebensalter, erhalten. Denn: Wandel und Veränderung mitgestalten – „das macht glücklich, das macht jung.“ Jugendlichkeit im Wesen zu erhalten oder zu schaffen sei geistliche Kondition, wie sie auch die einstigen Helden Davids gehabt hätten.
Der zu einer Predigtzugabe an den Altar gerufene Bezirksevangelist Josef griff diesen Gedanken des Apostels auf. Wandel und Veränderung riefen oft Unverständnis hervor – man könne aber auch Vertrauen hineinlegen: „Wir haben´s selbst in der Hand.“ Dies sei eine reine Frage der jeweiligen Sehensweise.