Seinen letzten Gottesdienst in der Gemeinde Heilbronn-Pfühl hielt Apostel Manfred Schönenborn am Sonntag, 26. März. Er wird zwei Wochen später – am Ostersonntag – in den Ruhestand treten.
Der Predigt legte er ein auf das Ostergeschehen bezogenes Textwort aus Markus 9, 31-32 zu Grunde: „Der Menschensohn wird überantwortet werden in die Hände der Menschen und sie werden ihn töten; und wenn er getötet ist, so wird er nach drei Tagen auferstehen. Sie aber verstanden das Wort nicht und fürchteten sich, ihn zu fragen.“
Zunächst ging der Apostel auf den Vortrag der Kinder kurz vor Beginn des Gottesdienstes ein: „Gott ist über mir, unter mir, neben mir – er ist jetzt da.“ Diese Allgegenwärtigkeit des Schöpfers sei ein erster Impuls gewesen, seine alles umfassende Liebe der zweite. Nicht immer sei sie sofort spürbar.
Beim biblischen Geschehen als Marta nach Hilfe rief, um den Tod ihres Bruders zu verhindern, habe Jesus sie zunächst scheinbar hängen lassen – um dann zwei Tage später viel Größeres zu tun: Lazarus aus dem Tod zurück zu holen.
Bezogen auf das Textwort gelte das Gleiche: Seine Jünger verstanden ihn nicht, da zuvor doch alles gut und in Ordnung gewesen sei. Warum also eine Änderung?
Im Blick auf die aktuelle Situation: Stetig sei die Kirche gewachsen, alles schien ok – nun sei ein Rückgang zu verzeichnen, ohne dass Gott in das Geschehen eingreife… Die große Wende scheine auszubleiben –müsse also im Inneren der Menschen passieren.
Ein Beispiel dafür sei die biblische Reaktion von Petrus gewesen, als Jesus den eigenen Tod voraussagte: „Das widerfahre dir nicht!“ Die recht barsche Reaktion des Erlösers damals: „Du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.“ Dass Jesus darüber hinaus schon seine Auferstehung drei Tage später angekündigt habe, sei schon nicht mehr gehört und verstanden worden.
Dies gelte auf die Gegenwart bezogen gleichermaßen: das ganze Programm vom Leiden im Weltgeschehen - die Menschen verstehen es nicht. Immer aber habe der Schöpfer individuelle Kräfte dazu gegeben, um nach dem Weg des Leidens an etwas viel Größerem teilhaben zu können, der Auferstehung.
Der zu einem Predigtbeitrag aufgerufene Bezirksvorsteher Eberhard Schneider fasste dies in einem Satz zusammen: „Wir müssen Gott nicht verstehen, sondern ihm vertrauen.“
Höhepunkt des Apostelgottesdienstes waren die Sakramente Heilige Wassertaufe und Heilige Versiegelung von drei Kindern sowie das Abendmahl, bevor das gemeinsame Lied aller Teilnehmer und des Orchesters den Schlusspunkt setzte: „Herr komme bald!“