Anlass für das Konzert am Sonntag, 19. Mai, war die Vorstellung der neu errichteten Pfeifenorgel. An diesem Abend erklang sie mit Musik, die in Oberstenfeld sonst eher nicht im Gottesdienst zu hören ist.
Die Gemeindemitglieder hatten im Vorfeld viele Einladungen ausgesprochen. Und es kamen erfreulich viele Zuhörer. Rund 100 Konzertbesucher fanden sich ein, darunter auch der Bürgermeister aus Oberstenfeld Markus Kleemann.
Orgelbaumeister Andreas Schmutz aus Römerstein, wünschte der Gemeinde viel Freude mit dem neuen Instrument. Er erläuterte die Entstehungsgeschichte, von der Idee bis zur Umsetzung des Projekts. Der Orgelsachverständige der Gebietskirche Süddeutschland, Andreas Ostheimer, führte als Moderator sehr versiert und unterhaltsam durch den Abend und erklärte zunächst die einzelnen Register und Klangfarben der Orgel. Die passenden Tonbeispiele dazu improvisierte Timo Reikowski, Schulungsorganist im Bezirk Heilbronn. Danach spielte er zwei große Choralvorspiele von Johann Sebastian Bach, BWV 653 und BWV 654.
Andreas Ostheimer brachte noch Werke zu Gehör, die sehr schön die vielfältigen Variationsmöglichkeiten des Orgelklangs betonten. Mit verschiedenen Choralbearbeitungen spannte er einen Bogen vom Frühbarock mit Jan Pieterszoon Sweelinck über die Romantik mit Otto Scherzer bis zum 20. Jahrhundert mit Hermann Schroeder. Volles Werk erklang zum Abschluss mit einem „Marche“ aus op. 148 von L.J.A. Lefébure-Wély.
607 Pfeifen, neun Register, zwei Manuale und Pedal, haben an diesem Abend unter den Händen der beiden Organisten allen Zuhörern viel Hörvergnügen bereitet.