Den Abschlussgottesdienst des Jahres 2013, zu dem auch zahlreiche Gemeinden des Bereichs eingeladen waren, hielt Bischof Rolf Ludwig am 31. Dezember in der vollbesetzten Heilbronner Pfühl-Kirche. Er legte diesem ein Wort aus dem Römerbrief, Kapitel 8, Vers 38 und 39 zu Grunde: Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
Nachdem er kurz auf das Lied des Chores eingegangen war – „Ich wünsche, dass es stille in uns wird!“ – richtete er zunächst einen Dank an alle für geleistete Arbeit, für das Mitwirken in jeglicher Art. Dieser Dank gelte manchmal auch dann, wenn um der Einheit willen nichts getan oder gesagt worden sei …
In einem kurzen Abriss zeigte er die bedeutenden Ereignisse des zurückliegenden Jahres 2013 auf, in dem kirchengeschichtliches Bedeutendes zu verzeichnen gewesen sei, ebenso weltgeschichtliche Geschehnisse und viel persönliches Erleben: „Immer aber stehen Menschen dahinter, für die es zu beten gilt und denen man danken kann.“ Dies gelte auch dann, wenn persönliche Eingriffe Gottes ins Leben nicht nach der eigenen Vorstellung ausgefallen seien.
Eine Bilanz –der Begriff, der sich durch den ganzen Gottesdienst zog – zu ziehen sei auch am Jahresende noch zu früh. Investitionen in die Zukunft seien oft nicht gleich als schwarze, sondern zuerst als rote Zahlen erkennbar. An der Zeit sei dies erst dann, wenn Jesus wiederkomme. Dieser habe sein Opfer auch vor rund 2000 Jahren gebracht, und es sei jetzt noch wirksam. „Jetzt ist noch Zeit der Aussaat – erst bei seinem Wiederkommen Ernte.“
Eingehend auf das Textwort und die darin beschriebene Liebe Gottes verwies der Bischof darauf, , dass diese eine Gabe und ein Geschenk sei, das der Mensch sich nicht verdienen könne. Dennoch sei sie im vergangenen Jahr immer vorhanden und spürbar gewesen und werde dies auch im neuen Zeitabschnitt bleiben. „Mit der Liebe arbeiten heißt sie am Leben erhalten.“ Diese Konstante im Leben werde besonders wichtig in schwierigen und leidvollen Situationen, denn sie enthalte ungeheure Kraft, die sie dann erst entfalten könne. „Die ganzen Erziehungsbemühungen von Eltern können nicht das ausrichten, was Liebe erreichen kann.“
Und „Liebe ist ein Reichtum, den man ins neue Jahr mitnehmen kann. Dieser kann zwar Leid und Not nicht verhindern – er kann aber Furcht davor herausnehmen.“
Die beiden Bezirksevangelisten gingen in ihren Predigtbeiträgen ebenfalls auf den Begriff der Bilanz ein.
Bezirksevangelist Schanz: Was jetzt noch nach roten Zahlen aussehe, könne sehr wohl später zu schwarzen werden – und vor allem lasse sich Gottes Liebe nicht in Finanzmaßstäben ausdrücken-
Und Bezirksevangelist Fischer zeigte auf, dass Bilanzen - wenn überhaupt - immer nur einen Augenblick lang stimmten. Entscheidend sei die Schlussbilanz am Tag des Herrn.
Vor der Sündenvergebung und dem Abendmahl wies der Bischof noch darauf hin, dass es auch möglich sei, Posten oder Dinge, die nicht in Ordnung waren „auszubuchen“, sie damit in der alten Zeit zurückzulassen. Vorwürfe und Forderungen z.B. müsse man nicht in den neuen Zeitabschnitt mit hineinnehmen. Innere Freiheit sei demgegenüber ein viel höheres Gut.
Vor dem Schlussgebet bestätigte der Bischof noch den aus Bad Rappenau zugezogenen Diakonen Volker Züfle im gleichen Amtsauftrag für die Gemeinde Heilbronn.