Für die Mitglieder der Neuapostolischen Kirchengemeinde Weinsberg war am 14. und 15. Februar ein ganz besonderes Wochenende.
Nach vierzehnmonatiger Bauzeit konnten die umgestalteten und renovierten Räume, in der im neuen Glanz erstrahlenden Kirche, wieder bezogen werden.
Der Festakt am Samstagabend war die erste Veranstaltung bei der die Gemeindemitglieder wieder Besitz von „ihrer“ Kirche nahmen. Zu dieser Veranstaltung waren Vertreter aller am Bau beteiligten Firmen geladen. Auch die Stadt Weinsberg in Person des Herrn Bürgermeisters Stefan Thoma und die Evangelische Kirche vertreten durch Herrn Dekan Georg Ottmar waren der Einladung gerne gefolgt. Letzterer richtete auch Grüße seines Amtskollegen der Katholischen Kirche aus, der es bedauerte nicht persönlich erscheinen zu können.
Nach einem Männerchorvortrag der von der neuen Pfeifenorgel begleitet wurde, eröffnete der Leiter des Kirchenbezirks Heilbronn Bezirksältester Herbert Wolff die Veranstaltung. Er übermittelte allen am Bau Beteiligten den Dank der Kirchengemeinde und dankte auch dem Bürgermeister und dem Vertreter der Christlichen Kirchen für ihr Kommen. Er wies in seiner Ansprache auch darauf hin, dass die Neuapostolische Kirche den Umbau nur aus freiwilligen Spenden und Opfern der Mitglieder finanzierte. Bei einer Bausumme von über einer Million Euro ist das sicherlich eine beeindruckende Leistung.
Stefan Thoma Bürgermeister der Stadt Weinsberg, nahm in seiner Ansprache unter anderem auf die Entwicklung der Neuapostolischen Kirche in Weinsberg Bezug und dankte für die gute Zusammenarbeit auch mit den Vertretern der Bauherrin und den zuständigen Architekten. Für die moderne, schöne Gestaltung und die neue Orgel fand er anerkennende Worte. Außerdem begeisterten Ihn der Zusammenhalt und der Einsatz der Kirchenmitglieder.
Dekan Georg Ottmar überbrachte die Glückwünsche der Evangelischen und auch der Katholischen Kirche Weinsberg. Er zitierte aus dem 84. Psalm „...wie lieblich sind mir deine Wohnungen...“ und stellte fest, dass Gott keine Räume benötigt, aber die Menschen sehr wohl darauf angewiesen sind um Gemeinschaft zu pflegen, Ruhe und Sammlung zu finden. Er wünschte für alle Aktivitäten den Segen Gottes.
Gemeindeevangelist Rainer Kallenberger, der Vorsteher der Gemeinde, gab einen Einblick in die Kurzchronik der Gemeinde und beschrieb im Besonderen die Geschichte des Umbaus von den ersten Anfragen bei der Kirchenleitung bis zur Planfassung und Umsetzung.
Frau Katrin Klenk die zuständige Architektin der Bauabteilung der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland K.d.ö.R. dankte Herrn Raff dem Leiter der Bauabteilung für das entgegengebrachte Vertrauen und Herrn Arno Datt für seine Unterstützung als der Architekt und Bauleiter vor Ort. Sie beschrieb anschließend den Werdegang des Umbaus von den ersten Skizzen bis zum heute zu sehenden Objekt. Hierzu wurde auf der Homepage der Kirchengemeinde eine Broschüre eingestellt.
Orgelbaumeister Rainer Hehl stellte im Anschluss die neue Pfeifenorgel vor. Zu dieser Orgel ist ebenfalls eine Beschreibung auf der Gemeindeseite im Internet veröffentlicht.
Vor dem gemeinsamen Schlusslied „Nun danket alle Gott“ beendete der Bezirksälteste Wolff den offiziellen Teil des Festaktes und drückte seine Begeisterung aus zum Einen über die neue Orgel und zum Anderen über die rege Anteilnahme der Öffentlichkeit von Stadt und Kirchen.
Zwischen den Wortbeiträgen umrahmte der Gemischte Chor und das Gemeindeorchester die Veranstaltung. Besonderer musikalischer Höhepunkt war der Orgelvortrag durch Herrn Andreas Ostheimer, dem Orgelsachverständigen der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland.
Die 144 Teilnehmer, darunter ca. 35 geladene Gäste konnten sich nun am bereitstehenden Buffet stärken und danach die Kirche besichtigen.
Den eigentlichen Höhepunkt, einen Festgottesdienst am Sonntagnachmittag, in dem Apostel Hans – Peter Schneider, stellvertretender Kirchenpräsident der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, die neuen Räumlichkeiten wieder ihrer endgültigen Bestimmung übergab, erlebten 159 Zuhörer in der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche.
Als Grundlage für den Gottesdienst verwendete Apostel Schneider den 5. Vers aus 2. Chronik 29: “(König Hiskia) und sprach zu ihnen: Hört mir zu, ihr Leviten! Heiligt euch nun, dass ihr weiht das Haus des Herrn, des Gottes eurer Väter, und tut heraus den Unrat aus dem Heiligtum“.
Der Apostel dankte zu allererst den Opferern, Entscheidern und allen die zum Gelingen beigetragen haben, besonders auch dem ewigen Gott für all seine Hilfe und den Schutz.
Er wünschte der Gemeinde, dass die neuen Räumlichkeiten, besonderen Schwung in das Gemeindeleben bringen und daraus neue Impulse auch für die Gottesdienste die zukünftig in der Kirche stattfinden werden. Den Seelsorgern wünschte er immer das rechte Herzklopfen beim Dienen im Bewusstsein der Verantwortung im Auftrag des Herrn die Gemeindemitglieder und Gäste zu versorgen.
Mit Blick auf das Textwort zeigte er wie vor dem Wiederbezug eine gründliche Reinigung der Kirche notwendig war, damit sie wieder als Heiliger Ort geweiht werden kann. So sollen auch die Gläubigen sich von Altem und Belastenden trennen, um sich dem Worte nach recht heiligen zu können. Dazu ist es auch notwendig sich mit Gott versöhnen zu lassen in der Hinnahme der Sakramente.
Zur weiteren Wortverkündigung bat der Apostel seinen Stellvertreter Bischof Rolf Ludwig an den Altar. Dieser unterstrich die Glückwünsche an die Gemeinde zum „neuen“ Haus und erinnerte an den Bericht über die Tempel Weihe in 2. Chronik 5 – 8.
Er zeigte auf, dass es nicht ausgereicht hat das alte neu zu streichen, es musste weit zurückgebaut werden bis auf den Rohbau, um alles neu machen zu können. Dass soll auch im Geiste das Bestreben der Gläubigen sein, nicht oberflächlich zu handeln, sondern sich von Gott berühren zu lassen. Dazu muss man zu erst stille werden und in sich gehen.
Die Reinigung der Kirche kann man, so sagte es Bischof Ludwig, delegieren. Die Reinigung des eigenen Herzens kann man nur selbst durchführen.
Nach dem Gottesdienst hatten die Gemeindemitglieder ein Kuchenbuffet bereitet und es bestand noch einmal die Möglichkeit die neuen Räumlichkeiten zu besichtigen.
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