Eineinhalb Jahre hat der Kinderchor der Neuapostolischen Kirche für diesen Moment geprobt. Die 60 Mädchen und Jungs zwischen 6 und 15 Jahren wissen gar nicht mehr genau, wie viele Gesangs-, Schauspiel- und Tanzproben sie hinter sich haben. Doch für die beiden Tage, an denen sie das Musical „Verschleppt nach Babylon“ im Bürgerzentrum Brackenheim aufführen, haben sich alle Proben gelohnt.
Das Licht im Saal geht aus. Mit lautem Gebrüll steigen vier große Löwen aus der Grube am Rand der Bühne. Sie strecken sich, brüllen noch einmal und halten sich alle für den Stärksten, den Lautesten, den König der Löwengrube. Mit Achtung reden sie von den menschlichen Königen. Dann geht der Vorhang auf und die Zuschauer befinden sich direkt im alten Babylon, wo König Nebukadnezar regiert.
Eineinhalb Jahre hat der Kinderchor der Neuapostolischen Kirche für diesen Moment geprobt. Die 60 Mädchen und Jungs zwischen 6 und 15 Jahren wissen gar nicht mehr genau, wie viele Gesangs-, Schauspiel- und Tanzproben sie hinter sich haben. Doch für die beiden Tage, an denen sie das Musical „Verschleppt nach Babylon“ im Bürgerzentrum Brackenheim aufführen, haben sich alle Proben gelohnt. Ein großes Team hat sie bei den Proben und bei den beiden Auftritten am Wochenende unterstützt. Da gibt es alles von Regisseur über Live-Band, Dirigentin und Bäcker bis hin zur Pausenaufsicht.
Mit Liedern und kurzen Szenen erzählt der Kinderchor eine Geschichte über hebräische Kinder, die selbst in Babylon ihren Gott nicht vergessen wollen. Obwohl sie vom Essen des Königs bekommen würden, rühren sie es nicht an. Sie verlangen Gemüse, da sie nur das mit ihrer Religion in Einklang bringen können. Es folgt ein kurzer Ausflug in die Löwengrube. Die Tiere reiben sich die knurrenden Mägen. Trotzdem können sie sich nicht vorstellen, einen der „Vegetarier“ zu vernaschen. „An denen ist doch nichts dran“, meint einer brummig und die Löwen verschwinden wieder.
König Nebukadnezar lässt sich bekehren, nachdem die drei Männer, die er in einen Feuerofen werfen lässt, unversehrt wieder rauskommen. Doch als sein Sohn an die Macht kommt, ist dem vor allem eines wichtig: feiern! „Der König soll hoch leben“, singt der Chor und schunkelt dabei. Auf der Bühne werden die Gläser von goldenen Bechern ersetzt, Belsazar haut auf den Putz. Plötzlich donnert es. Es gibt Geschrei. Das fröhliche Fest ist vorbei, stattdessen erscheint an der Wand eine Schrift. „Gezählt, gewogen, geteilt“, singt der Chor König Belsazar entgegen und auch seine Herrschaft endet.
Ganz nach dem Motto „Könige kommen, Könige gehen“ und mit einer Karavane von Kamelen zieht König Darius aus Persien in Babylon ein. Er ernennt Daniel, einen hebräischen Mann, zum Minister. Doch die anderen Minister merken genau, dass Darius Daniel am liebsten hat und schmieden einen Plan. Daniel muss in die Löwengrube. Aber ihm passiert nichts, denn ein Engel hält den Löwen die Mäuler zu. Schließlich werden die hinterhältigen Minister in die Löwengrube geworfen und endlich dürfen die hungrigen Löwen ihre Bäuche füllen.
Tosender Applaus bricht nach dem letzten Lied aus. Die Kinder haben es geschafft und strahlen freudig ins Publikum. Die Zuschauer halten es nicht mehr auf ihren Plätzen aus. Und bei der Zugabe gibt es dann auch auf der Bühne kein Halten mehr: Könige tanzen mit Dienern, Hebräer mit Soldaten und Löwen mit Vegetariern.