Mehr als 250 Zuhörer sind am 8. Januar in die Kirche in Heilbronn-Pfühl gekommen, um den jungen Musikern aus dem Süden Deutschlands zu lauschen. Das Kirchenschiff war dank fleißiger Hände auf Konzert eingestellt...
weil Kirchenbänke entfernt und Stühle aufgestellt worden waren. Pünktlich begaben sich die etwa 40 jugendlichen Streicher und Bläser, mitsamt der Konzertmeisterin Rebekka Hartmann und dem Orchesterdirigenten Daniel Joos, auf ihre Plätze. Bezirksältester Martin Rheinberger begrüßte alle mit der neuapostolischen Jahreslosung: „Ehre sei Gott, unserem Vater“ und sprach ein Gebet.
Das Konzert begann mit der „Ouvertüre zu „Coriolan“, op. 62“ von Ludwig van Beethoven. Er schrieb diese Musik als Schauspielouvertüre zum Drama von Heinrich Joseph von Collin. Beethoven fängt die Ouvertüre mit drei mächtigen, langgezogenen Streicherunisoni an, die jeweils durch abgerissene Tuttischläge abrupt beendet werden. Charakter, Gefühle, Flehen, Bitten, dies beschreibt der Komponist in den Streicherthemen mit abwechselnd ruhigen und temperamentvollen Motiven, immer wieder verstärkt mit Passagen des ganzen Orchesters. Die Zuschauer erlebten, wie Musiker und Dirigent dieses Musikstück erarbeitet hatten.
Das zweite Werk sollte der Höhepunkt des Konzertes werden: „Konzert für Violoncello und Orchester Nr.1 a-Moll op. 33“ von Camille Saint-Saens. Kurzfristig als Solist eingesprungen ist der in Rumänien geborene Rodin Moldovan, der zur Zeit beim Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig arbeitet. Das genannte Violoncellokonzert ist das Paradestück für Cellisten. Ein Werk bei dem das Soloinstrument ohne Probleme das Orchester durchdringen kann. Das zeigte auch die Heilbronner Aufführung, denn der Solist spielte sein Cello außerordentlich bewundernswert und sicher in tiefen, wie hohen Lagen. Einfühlsames, hier und da starkes Vibrato, aber sehr anmutige Übergänge in technisch sauberer Ausführung mit klaren Doppelgriffen zeichneten das Spiel Moldovans aus. Das Orchester ging auf die ausdruckstarke Solisten-Aufführung immer mehr ein, sodass ein charaktervolles Miteinander geschaffen wurde. Alle hielten das Orchesterwerk bis zum Finale auf hohem Niveau.
Als Zugabe spielte das Orchester G.F. Händels „Passacaglia in g-Moll“, abwechslungsreich dargeboten durch die Geigerin Rebekka Hartmann und dem Violoncellosolisten Rodin Moldovan.
Den Abschluss, wie auch schon den Anfang, machte ein Stück von Beethoven, die „Sinfonie Nr. 1 C-Dur, op. 21“. Um 1800 komponiert, weist dieses Orchesterwerk auf die Vorbilder des Komponisten, Mozart und Haydn, hin. Harmonisch statische Bläserakkorde dominieren mit simultan gespielten Tonleitern der ersten Violinen. Die Holzbläser in schnellen abwechslungsreichen Läufen erkämpften sich die saubere Linie mit Streichern und dem Blech. Pauken und Trompeten werden über die gesamte Sinfonie eingesetzt, exakte Einsätze immer wieder herausfordernd.
Sauberes und gut umgesetztes Dirigat von Daniel Joos machte es den Musikern leicht in Dynamik und Tempo den Vorgaben zu entsprechen. Dass die Musiker Spaß hatten, sah man ihnen an. Die Zuschauer belohnten sie mit lebhaftem Beifall.
Info's unter: http://www.nak-sued-philharmonie.de/