(31. Dezember 2015) Ein Wort aus einem Psalm stand im Mittelpunkt des letzten Gottesdienstes im Jahr 2015 in der Heilbronner Pfühlkirche am Abend des Silvestertages: Anbetung ! Kerngedanke war der 95. Psalm, welcher zu Grunde lag: „Kommt, lasst uns anbeten und knien und niederfallen vor dem HERRN, der uns gemacht hat.
Denn er ist unser Gott und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand.“
Es war gleichzeitig einer der letzten Gottesdienste, die Apostel Hans-Peter Schneider „in der Schlussetappe“ seiner aktiven Amtszeit dort durchführte; im Sommer 2016 wird er bei einem Stammapostel-Gottesdienst in der Heilbronner „Harmonie“ altershalber in den Ruhestand gehen.
Sehr gezielt sprach er die Gottesdienstbesucher an: „Was verstehst du unter Anbetung?“
Im Alltäglichen werde der Begriff immer mit Erniedrigung gleichgesetzt, aber aus der Sicht des Glaubens könne das sehr wohl etwas differenzierter gesehen werden.
Gott dürfe von seiner Schöpfung sicher erwarten, dass sie ihm nicht nur dafür danke, dass die Lebensgrundlagen trotz Raubbaues an der Natur immer noch gegeben seien. Es gehe dabei um mehr als einen solch allgemeinen Gottesbezug: Gott erwarte von seiner Schöpfung auch, dass sie ihm zur Verfügung stehe – in Haltung, in Wort und in der Tat.
Und zwar freiwillig, denn Anbetung bedeute freiwillige Hingabe und äußere sich im ebenso freiwilligen Dienen.
Anbetung führe automatisch in die Demut, und „irgendwann hat dann mein Wissen, mein Verstand, meine Vorstellung zu schweigen“.
Die Allwissenheit Gottes wisse und kenne alles, auch unsere Gedanken. Bezogen auf das Weltgeschehen: „Es geschieht nur das, was er zulässt oder wo er zustimmt, auch wenn wir keine Erklärung dafür haben.“
Sünde allerdings „kille“ Anbetung und führe zu Hochmut.
Der zu einem Predigtbeitrag aufgerufene Bischof Manfred Schönenborn unterstrich dies am Beispiel der Versuchungen Jesu in der Wüste. Dieser habe dabei gezeigt, wie die alleinige Anbetung Gottes, seines und unseres Vaters, den Bösen und das Böse überwunden und besiegt habe.
Nach Sündenvergebung und Abendmahl nahm der Apostel noch einige Veränderungen im Kreis der Amtsträger vor.
Ein Priester sowie zwei Diakone aus der Gemeinde Heilbronn-Pfühl wurden alters- bzw. gesundheitsbedingt in den Ruhestand versetzt
Bezirksevangelist Karl Schanz, der bisher die Gemeinde Ellhofen versorgt hatte, wurde von dieser Aufgabe entlastet und als neuer Vorsteher dort der Priester Daniel Polzin gesetzt. Evangelist Michael Zack, seither Vorsteher in Neuenstadt, konnte in seinen Heimatbezirk zurückberufen und mit der Leitung der Gemeinde Heilbronn-Horkheim beauftragt werden. Priester Bernd Stegmüller wurde von dieser Aufgabe entbunden, bleibt aber weiterhin in seinem Amt in der Gemeinde. (rw)