Am Sonntag, 23. Februar 2014, feierte Apostel Hans-Peter Schneider mit mehr als 250 Gottesdienstteilnehmern aus den eingeladenen neuapostolischen Kirchengemeinden Güglingen und Nordheim den Gottesdienst in Lauffen am Neckar.
„Vor der Gemeinschaft schon Gemeinschaft“
Zu Beginn seiner Predigt ging der Apostel auf einen Gedanken aus dem Liedvortrag des Gemischten Chores ein und wies darauf hin, dass die Gemeinschaft in der Gemeinde schon vor der Wortverkündigung im Gottesdienst beginnen solle. Der Ursprung dieser Gemeinschaft sei der dreieinige Gott und diese stelle damit gleichzeitig die Vorbereitung auf die ewige Gemeinschaft mit Gott dar. Es erfordere jedoch auch Zeit und Einsatz, die Gemeinschaft zu pflegen, beispielsweise die Gemeinschaft mit Gott im Gebet, welches die Glaubenden „nicht geschwind zwischendurch“ verrichten sollten. Darüber hinaus helfe die Gemeinschaft auch in Zeiten der Bedrängnis und in Ängsten.
Gott hilft beim Tragen der Last
Unter Hinweis auf Psalm 68, 20 („Gelobt sei der Herr täglich. Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.“) wies der Apostel darauf hin, dass man Gott natürlich nicht dafür loben könne, wenn er eine Last auferlege, sondern dafür, dass er beim Tragen dieser Last helfe. Wenn die Gläubigen in der Bedrängnis mit einer Situation nicht so souverän umgehen könnten wie sie sich das vorstellten, dann biete die Gemeinschaft ein Zusammenrücken und ein Loben Gottes. Das schaffe Sicherheit, dass Gott seine Kinder liebe – auch wenn er diese prüfe.
Von der Auferstehung der Toten
Unter Bezug auf das biblische Textwort für diesen Gottesdienst aus 1. Thessalonicher 4, 26.17 („Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.“) führte Apostel Schneider in seiner Predigt weiter aus, dass in der jenseitigen Welt viele Seelen seien, die eine große Seelenlast tragen würden, die ein verfehltes Leben durchlebt hätten – und denen Gott helfen wolle. Dazu sei es für diese Seelen jedoch erforderlich, das Evangelium kennenzulernen und anzunehmen, denn nur dieses erschließe das ewige Leben und somit ewiges Glück. Doch das reine Annehmen des Evangeliums reiche nicht aus – es gelte, für die Seelen in der jenseitigen Welt und auch für alle Glaubenden, in Christus zu bleiben.
In Christus bleiben
Dem Anspruch, in Christus zu bleiben, müsse man sich wieder neu stellen, so der Apostel weiter. Wer in ihm bleibe, dem eröffne sich eine ganz andere Relation für sein Leben, denn es gehe zum Herrn. Um für diese Aufgabe gerüstet zu sein, haben neuapostolische Christen die Heilige Wassertaufe und Heiligen Geist empfangen – häufig schon im Kindesalter. Der Apostel wies darauf hin, dass man eine ganze Ewigkeit zum Danken brauche, wenn man in einem gläubigen Elternhaus aufgewachsen sei und somit beste Voraussetzungen habe, ein Leben in Christus zu führen und im Glauben zu bleiben.
Was glauben neuapostolische Christen?
Was neuapostolische Christen glauben ist in den Glaubensartikeln der Kirche zusammengefasst (vgl. KNK, Kapitel 2). Diese glauben
Selbstkritisch sein
Abschließend riet der Apostel dazu, den formulierten Anspruch, in Jesus zu bleiben konkret zu machen und mit Konsequenz im Leben umzusetzen. Ein Teil davon sei es, auch der Sündenvergebung bußfertig entgegen zu gehen, wenn man „so wie Jesus selbst“ werden wolle. Dabei sollten eigene Schwächen nicht beschönigt sondern selbstkritisch betrachtet werden. Heute finde man auch in der Gemeinschaft Unvollkommenheit – aber bei der Verwandlung im Zusammenhang mit der biblisch verheißenen Wiederkunft Jesu, die auch ein Gemeinschaftserlebnis sein werde, dürfe man die absolute Vollkommenheit erleben. Die Zukunft für die Lebenden und die Seelen in der jenseitigen Welt sei greifbar nahe, so der Apostel. Wer in der Gemeinschaft in Christus bleibe, werde auch gemeinschaftlich mit weiteren Glaubenden die Vollkommenheit Gottes erleben dürfen.
Nicht scheinheilig sein – sondern an sich arbeiten
Bezirksältester Martin Rheinberger und Bezirksevangelist Eberhard Schneider wurden jeweils zu einem Predigtbeitrag an den Altar gerufen. Der Bezirksälteste stellte einen Bezug zwischen dem vom Apostel erwähnten Psalm 68 und den Seligpreisungen der Bergpredigt her. Hier führe Jesus aus, dass die Leidtragenden getröstet werden und dieser Trost selig mache (vgl. Matthäus 5, 4). Dies gelte auch für die Seelen in der jenseitigen Welt. Man müsse sich jedoch bewusst machen, aus welch unterschiedlichen Verhältnissen diese in die jenseitige Welt gezogen seien und wieviel Kraft es sie koste, diesen Trost anzunehmen und Vergebung zu üben. Deshalb solle man diesen unsterblichen Seelen gegenüber nicht überheblich sein, denn wie schnell verurteile man hier im Leben andere Menschen und verhalte sich wegen Kleinigkeiten nachtragend. Ein solch überhebliches Verhalten wäre scheinheilig.
Der Bezirksevangelist wies darauf hin, dass das „in Christus bleiben“ nicht vom Himmel falle, sondern eine echte Aufgabe darstelle. Man möge aber nicht mit „guten Ratschlägen“ probieren, an anderen zu arbeiten - sondern an sich selbst . Darüber hinaus brauche es sowohl im Leben, als auch im Glauben, einen Plan, wenn man Erfolg haben wolle. Der Plan für den Glaubenden sei: „Ich brauche Gemeinschaft mit Gotteskindern und die Gnade Gottes.“ Daran solle man arbeiten.
Segenshandlungen
Apostel Schneider spendete anschließend im Gottesdienst zwei Kleinkindern und einem Jugendlichen das Sakrament Heilige Versiegelung und bestätigte einen Diakon für die Gemeinde Güglingen in seinem Amtsauftrag.