Rund siebenhundert Gäste und Gläubige stimmten sich zu Beginn eines Festgottesdienstes, den Apostel Hans-Peter Schneider in der Kirche Heilbronn-Pfühl am Sonntag, 17. Mai 2009, durchführte, mit dem gemeinsam gesungenen Lied "O seliger Sonntag" auf ein ganze Reihe von Segenshandlungen ein.
Ein eisernes Hochzeitspaar feierte das seltene Fest einer 65 Jahre währenden Ehe, zwei Silberpaare (Vorsteher Michel Bogen und Priester Friedrich-Georg Entenmann mit ihren Frauen) empfingen den Segen für ihren weiteren Ehebund - in diesem Gottesdienst spendete der Apostel auch alle drei Sakramente, die die Neuapostolische Kirche kennt: Heilige Wassertaufe, Heilige Versiegelung und Heiliges Abendmahl, letzteres zusätzlich und gesondert im Gedenken an die Entschlafenen für den gesamten Arbeitsbereich des im Urlaub befindlichen Bezirksapostels.
Der Apostel ging in seiner Predigt zunächst auf ein Wort aus der Heiligen Schrift ein, das im 5. Buch Mose, Kapitel 6, Verse 6 und 7 geschrieben steht: "Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst."
Er sagte dazu unter anderem, dass Gott die an ihn Glaubenden auch einmal in einer Sache Verzögerungen erleben lasse. Wenn die Gläubigen das annehmen können, was der Herr auferlege oder zulasse, fänden sie Ruhe in der Verzögerung - ohne Aufregung und Ärger. Dann würde es stille und die Kraft aus der Hand Gottes könne wirksam werden.
Dann stellte der Apostel die Frage: „Was haben wir uns zu Herzen genommen?“ und weiter: „Was wir uns zu Herzen genommen haben beherrschen wir schon im Leben wie im Schlaf.“
Am Beispiel des biblisch beschriebenen Josef, der sich über einen längeren Zeitraum aktiver Verführungsversuche durch Potifars Weib mit den Worten "Wie sollte ich denn nun ein solch großes Übel tun und gegen Gott sündigen?" (1. Mose 39,9) entzog, gab Apostel Schneider in seiner Predigt den Rat, in allen Lebenslagen göttliche Gedanken zu äußern. Dies verbreite Sicherheit und sei eine Vertrauenssache Gott gegenüber - keine Verschlusssache - und gelte auch dann, wenn vordergründig Nachteile daraus entstehen könnten.
Mit Gott den "Unteren Weg" zu gehen führe in die Tiefe des Gotterlebens und daraus werde Großmut dem Nächsten gegenüber, so sagte der Apostel weiter und riet, die Versuchungen Satans mit göttlichen Gedanken „auszubremsen“. Man folge damit nicht menschlichen Neigungen (Josef rächte sich damals nicht an seinen Brüdern, er hat sie noch nicht einmal zurechtgewiesen oder erschreckt).
Abschließend erwähnte der Apostel die Glaubenshelden alter Zeit Paulus und Silas, die im Gefängnis Gott lobten und dankten um Mitternacht. Wenn es Nacht ist und dunkel und kalt werde es einem gerne mulmig. Es schaffe Kraft, dann zu beten und ein Loblied anzustimmen, ebenso entstehe Kraft aus der Stille und dem Hören des Wortes Gottes und dem Empfang göttlicher Gnade.
Bezirksevangelist Dambach wurde im Anschluss an die Predigt des Apostels zur weiteren Wortverkündigung zum Altar gerufen.